- 575 - 1241. o. T. o. O. (Mitte April.) König Wenzel von Böhmen bittet um Hilfe gegen die Tartaren, welche ganz Polen besetzt und seinen Schwager, den Polenherzog (Heinrich II.), besiegt und getödtet hätten, nachdem sie denselben belagert in Castro Ligentze (Liegnitz), quod distat vix 12 milliaria a Gubin, und schon in die Grenzen seines Landes eingedrungen seien. Innerhalb seines Landes werde er sie erwarten. Hormayr, goldene Chronik von Hohenschwangau II. 66, Förstemann, neue Mittheilungen IV. b., 110. Erben 480. Von dem Vordringen der Mongolen bis an die böhmischen Grenzen berichtet auch der (undatirte) Brief des Landgrafen Heinrich an den Herzog von Brabant. Derselbe schliesst: Audivi a fratre Roberto de Theles (wohl Dominikaner) quod sine dubio isti Tartari destruxerunt septem conventus fratrum suorum. Matth. Paris addit. 138, Erben I. 476. Wenn dieser Brief, wie es doch die Anspielung auf Guben wahrscheinlich macht, in Guben geschrieben worden ist, so ist König Wenzel, wie Wolf in seiner Geschichte der Mongolen S. 200 ff. gegen Palacky hervorhebt, nicht den Mongolen nachgezogen, sondern hat sich vor diesen nach Guben zurückgezogen, und hat also wenig Grund sich zu rühmen, dass die Mongolen vor ihm geflohen seien. In der That spricht für die nicht eben muthvolle Haltung Wenzels auch die Thatsache, dass er auch im Mai, während die Mongolen seine Lande verwüsten, unthätig sich auf dem Schlosse Königstein birgt, vergl. Regesten 576 b. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |